Auf Anfrage von Prem Kasina

Hier das vollständige Foto zu meinem Profilbild. 

Die Geschichte dazu

Ich weine, weil mein jüngerer Bruder mir, während meine Mutter uns fotografieren wollte, mein Spielzeugflugzeug aus der Hand entrissen hat, und weil meine Mutter, als ich es ihm meinerseits zurück entreißen wollte, mich sehr harsch mit den Worten anging: NU LASS DEM DIRK DAS FLUGZEUG.

Als Ersatz drückte sie mir irgend einen Fetzen Papier in die Hand, der mich überhaupt nicht im geringsten interessierte.

Später, als man mich dann, zumeist jedoch mit Augenzwinkern und Grinsen, öfters Heulsuse nannte, behauptete ich, dass ich so sauer auf meine Mutter war, dass ich nur geweint hätte, um ihr das Foto zu versauen. In Wahrheit war ich jedoch zu tiefst enttäuscht und verletzt, fühlte mich betrogen, verraten, verlassen und verloren – und während ich dies schreibe fühle ich abermals ein Echo dieser Situation.

Es ist das früheste Erekgnis meines Lebens, welches ich erinnern kann.

Und: Ich liebe meinen Bruder

12 Kommentare Gib deinen ab

  1. Lieber Titus,
    diese Situation kommt mir sehr vertraut vor, so war es bei mir früher auch oft, ganz genau so!; )
    Heulsuse nannten mich meine Eltern übrigens auch gerne, und im Kindergarten wurde ich Rotznase genannt, das muss so im ersten Kindergartenjahr gewesen sein.
    Dein Text ist aber lustig geschrieben…. ! Liebe Grüße von einer ehemaligen Heulsusenkollegin Hannah

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  2. Titus Pauly sagt:

    Danke für Dein Mitgefühl Hannah.

    Es ist Lustig geschrieben, weil ich heute auch drüber lachen kann. Dennoch aber bleibt auch der leidhafte Teil solcher Ereigisse in uns bestehen – und so manches mal reagieren wir vielleicht auf Grundlage solcher Erfahrungen besonders empfindlich, ohne dass uns das frühe Erlebnis als Auslöser bewußt ist.

    Lieben Gruß von der anderen WordPress-Heulsuse 🙂

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  3. Lieber Titus,
    natürlich bleibt auch der leidhafte Teil solcher Erfahrungen in uns bestehen! Und selbstverständlich reagieren wir auf der Grundlage solcher Erfahrungen später oft besonders empfindlich, besonders dann, wenn sie uns nicht mehr (alle) bewußt sind. Je mehr frühe Erfahrungen man sich bewußt machen und darüber reflektieren kann, desto besser, sonst würde ja auch keine Psychoanalyse oder Traumatherapie funktioniern, und meiner Erfahrung nach greifen sie.
    Es erstaunt mich übrigens, dass Du diese sehr frühe Erfahrung noch so klar erinnerst!
    Und: ist Humor nicht überhaupt eine der wichtigsten Eigenschaften im Leben?
    Liebe Grüße von Heulsuse zu Heulsuse, Hannah

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  4. nixe sagt:

    Jeder hat wohl in irgendeiner Form seine Erinnerung an etwas unangenehmes in sich „verankert“….bei mir war es ein Foto auf dem Ich breit lachte und die Schneidezähne fehlten…..ich war auffallend die Größte zwischen den Kindern auf dem Gruppenfoto 😦 seufz
    Daran dachte ich sofort beim Betrachten deines Fotos, das trotz allem zeigt: hübsche Kinder!
    Liebe Grüße von der Nixe

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  5. Mark David Vinzens sagt:

    😀

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  6. Prem Kasina sagt:

    danke Titus Pauly…

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  7. Titus Pauly sagt:

    na gerne 🙂

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  8. Titus Pauly sagt:

    Hallo Nixe,
    (fühlt sich interessant an, jemanden so anzusprechen. „Hallo Nixe“ hat was!)
    Lieben Dank, für die Gewährung in Deine doch sehr privaten Erinnerungen, aber natürlich auch für Deine netten Worte zu mir und meinem kleinen Bruder.
    Na da könnt ich ja gleich schon wieder losheulen – diesmal aber nicht wegen dem Flugzeug, sondern weil ich mittlerweile nicht mehr so hübsch bin. 🙂

    Herzliche Grüße,
    Titus

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  9. Sylvia Kling sagt:

    Ich glaube, viele Eltern sind einfach hilflos gegenüber den Emotionen von Kindern. Meine Eltern waren ebenfalls ein „Paradebeispiel“ dafür. Liegt es an der fehlenden Empathie oder dem „Zeitgeist“? Aber so hätte der Geist der Zeit ja niemals Ruhe …. Liebe Grüße, Sylvia

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  10. hansarandt sagt:

    Mein frühstes Erlebnis war der Angriff einer Wespe in einer Sanburg am Ostseestrand. Später wurde ich drei mal von den Dinngern mit dem Rinngelpullover gestochen und ich kann die Dinger bis heute nicht leiden.
    Hast Du Deiner Mutter jemals verzeiehen können?

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  11. Titus Pauly sagt:

    Hab ihr verziehen – wusste jedoch lange nicht, das ich diese Situation unbewusst lange als unverziehen mit mir rumschleppte und dadurch die Beziehung zu meiner Mutter schwierig machte.

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  12. hansarandt sagt:

    Prima, das ist bestimmt bessoer so für cuch beide.

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